Wasserumstellung ist erfolgt – ab sofort kommt das Wasser aus der Ferne

Kleiner Festakt zur Wasserumstellung

Im Rahmen einer kleinen Feier wurde am Donnerstag, dem 12. Juli 2018 offiziell die Wasserversorgung in Ebersgöns umgestellt. Mit Anschluss das Fernleitungsverbundnetz hat sich die Richtung, aus der das Wasser kommt für Ebersgöns geändert. Statt wie bisher die „Trip eanob“ kommt das Wasser jetzt vom „Cleebach ruff“.

Bild von Michael Weiß, Geschäftsführer der EVB

Michael Weiß, Geschäftsführer der EVB

In seiner Ansprache erläuterte der Geschäftsführer der Energie und Versorgung Butzbach (EVB), Michael Weiß, dass mit der Anbindung von Ebersgöns an das Fernleitungsverbundnetz der Kooperationspartner Ovag die letzte „Insellösung“ der Wasserversorgung im Stadtgebiet von Butzbach beendet worden ist.

Wie er weiter ausführte, sei mit der Umstellung eine zukunftsfähige Lösung für Ebersgöns geschaffen worden, die neben den Anforderungen an eine gesicherte Versorgung mit Trinkwasser auch den lokalen Löschwasserbedarf abdecke. Neben der Erhöhung der Kapazität würden die Haushalte künftig auch von einem weicheren Wasser profitieren.

Zur Geschichte der Wasserversorgung von Ebersgöns erläuterte er, dass die früher selbständige Gemeinde Ebersgöns bereits ab 1905 mit einer Quellfassung und einem Hochbehälter ihre eigene Wasserversorgung aufgebaut habe. Im Jahr 1954 und 1955 wurden eine Brunnenanlage und ein neuer Wasserhochbehälter mit einem Volumen von 250 Kubikmeter erstellt. Auf dieser Grundlage erfolgte bis dato die eigene Wasserversorgung für Ebersgöns. Im Rahmen der Gebietsreform wurde Ebersgöns im Jahr 1986 in die Stadt Butzbach eingebunden und ab diesem Zeitpunkt waren zunächst die Stadtwerke Butzbach und ab 1994 die EVB als Rechtsnachfolgerin für die örtliche Wasserversorgung zuständig.

Neue Anforderungen an eine qualifizierte Trinkwasserversorgung und zur Löschwasservorhaltung hätten in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von über 200 000 Euro zur Sicherstellung der Wasserversorgung erfordert.

Bild von OVAG-Vorstand Rainer Schwarz

OVAG-Vorstand Rainer Schwarz

Hinsichtlich der Brunnenanlage und des Wasserhochbehälters wies Weiß darauf hin, dass beide Anlagen sanierungsbedürftig seien. Kostenschätzungen würden sich hierbei auf rund 700 000 Euro belaufen. Allerdings hätten auch nach einer Sanierung die mit einer Insellösung bestehenden Risiken fortbestanden. Hinzu komme, dass das Regierungspräsidium Darmstadt für die Brunnenanlage nur noch eine künftige Fördermenge von 28 000 Kubikmeter statt der bisherigen 45 000 Kubikmeter im Jahr genehmigt habe. Der Bedarf habe 2017 bei 31 000 Kubikmeter gelegen. Sowohl die Trink- als auch die Löschwasservorhaltung wären so nicht mehr zugewährleisten gewesen. Weitere Investitionen, etwa zur Anbindung an das Leitungsnetz der Gewinnungsanlage „Jungwald“ in Höhe von mindestens 410 000 Euro wären erforderlich geworden.

Die Kosten für die Anbindung an das Fernleitungsverbundsystem hätten bisher 615 000 Euro betragen. Einsparungen konnten realisiert werden, weil die EVB unter anderem im vorigen Jahr den Breitbandausbau mitgenutzt habe.

Ovag-Vorstand Rainer Schwarz erinnerte daran, dass die Gespräche bereits im Jahr 2009 begonnen hätten. Er lobte die gute Zusammenarbeit. Logisch wäre ein Anschluss an die Wasserversorgung im Kleebachtal gewesen, aber die Gebietsreform habe dies nicht zugelassen.

Bild von Bürgermeister Michael Merle

Bürgermeister Michael Merle

Bürgermeister Michael Merle nannte den Anschluss des Stadtteils ans Radwegenetz, die Breitband- und nun die Wasserversorgung eine „in Summe positive Entwicklung“ für Ebersgöns. Erster Stadtrat und Vorsitzender des EVB-Aufsichtsrats Manfred Schütz wies darauf hin, dass der alte Hochbehälter weiter als Wasserversorgungsstelle etwa für Kleingärtner und Landwirte in Betrieb bleibe.

Bild von Manfred Schütz, Aufsichtsrat der EVB, Michael Weiß,EVB-Geschäftsführer, Bürgermeister Michael Merle

Manfred Schütz, Aufsichtsrat der EVB, Michael Weiß,EVB-Geschäftsführer, Bürgermeister Michael Merle (v.ln.r.)

Wasserumstellung

Das erste Wasser hatte optisch etwas von einem Ouzo 🙂

Test des Wassers

Im Anschluss an die Ansprachen wurde die Leitung symbolisch freigegeben. Einen ersten Schluck des neuen Wassers nahmen nach dem Öffnen der Leitung Weiß, Schwarz, Merle, Schütz und von der Ovag Franz Poltrum und Peter Hans Hög.