Radwegeausbau in Gefahr?

StopschildIn Ebersgöns wartet man schon seit Jahren auf eine Radwegeverbindung nach Pohl-Göns. Bisher gab es schon etliche Vorstöße aus dem Ort, die alte Bahntrasse zwischen Pohl-Göns und Ebersgöns für einen Radweg zu nutzen, um endlich eine der letzten Lücken zu schließen.Der Wetteraukreis verfügt mittlerweile über ein gut ausgebautes Radwegenetz. Nur in Richtung Ebersgöns führt kein entsprechender Radweg. Dies ist umso bedauerlicher, da über die Kreisgrenze hinweg zwischen Oberkleen und Niederkleen entsprechende Verbindungen bestehen und vor kurzem der Radweg Richtung Cleeberg weiter ausgebaut worden ist. Mit dem Lückenschluß zwischen Pohl-Göns und Ebersgöns könnten daher die Radwegenetze zweier Kreise direkt verbunden werden.
Eine Realisierung zeichnete sich durch den Ausbau des Limesradweges ab. Gefördert mit Landesmitteln sollte ein Limesradweg entstehen. Neben dem Hauptradweg beinhaltet das Konzept auch so genannte Querverbindungen. Diese sollen dazu dienen, weitere Ortsteile radverkehrstechnisch zu erschließen und an den Limesradweg anzubinden. Bei der Verbindung zwischen Ebersgöns und Pohl-Göns handelt es sich um eine dieser Querverbindungen. Innerhalb der Gesamtmaßnahme, deren Bauzeit ursprünglich von 2010 bis 2013 geplant war und der eigentliche Limesradweg die 1. Priorität genießt, war die Querverbindung Ebersgöns – Pohl-Göns für 2012/13 eingeplant.
Doch mittlerweile mehren sich die Nachrichten, dass das Land Hessen aus finanziellen Gründen die Förderzusagen für einzelne Teilabschnitte nicht erteilt. So hat das Land Hessen 2011 für die Maßnahmen Hoch-Weisel – Fauerbach, Griedel – Rockenberg, Hof Graß, Muschenheim – Bettenhausen keine Förderzusage erteilt. Da es sich hierbei um die Hauptroute handelt, kann man sich leicht ausmalen, was dies für die noch zu realisierenden Querverbindungen bedeutet.
Dabei erinnere man sich an den Spatenstich für den Bau des ersten Abschnitts im Mai 2010 in Pohl-Göns unter Beteiligung von Staatsminister Hahn. Nach seinen Worten sei der Limesradweg eingebettet in ein ganzes europäisches System von Radwegen. In nicht allzu ferner Zukunft werde es möglich sein, von Butzbach aus mit dem Rad auf geschichtlich bedeutsamen Routen in die Bretagne oder nach Bulgarien zu gelangen. Auch dadurch wachse das geeinte Europa weiter zusammen. (Quelle: http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Butzbach/Artikel,-Limes-Radweg-Von-Butzbach-bis-Hungen-entlang-der-Grenze-_arid,182657_regid,3_puid,1_pageid,73.html).
Wenn ein Staatsminister die Bedeutung des Projektes durch seine Teilnahme beim ersten Spatenstich unterstreicht, dann muss man sich fragen, warum dann andererseits für ein beschlossenes und geplantes Projekt die entsprechend zugesagten Förderbescheide des Landes nicht mehr erteilt werden. Schließlich hat sich die Finanzsituation des Landes auch nicht von heute auf morgen drastisch verändert, so dass die Reisleine für das ein oder andere Projekt gezogen werden müßte. Welchen Wert haben große Reden zu Beginn eines Projektes, wenn das Projekt anschließend sang und klanglos gestrichen wird?